Festakt zum 50-jährigen Bestehen des Berufskollegs Stift Cappel

„Menschen in Pflege- und Sozialberufen erleben wunderbare Dinge und sind zugleich besonders gefährdet. Dazu brauchen sie ein gutes Fundament – vielleicht sogar mehrere Fundamente: fachliche, menschliche und religiösspirituelle“, erläuterte Prof. Dr. Thomas Zippert. Der Rektor der Fachhochschule der Diakonie Bielefeld hielt gestern in der Stiftskirche die Festrede anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Stift Cappel-Berufskollegs. Dabei schlug er ebenso einfühlsam wie eindringlich einen Bogen von dem. was den Menschen ausmacht, wozu er fähig ist (im Guten wie im Bösen) über die Möglichkeiten, sich als Christ in sozialen Berufen zu bilden, bis zur Akademisierung der Pflegeausbildung. „In Deutschland mit circa 100jähriger Verspätung, im Vergleich zu anderen Ländern“, wie der Professor betont.

Wer mit Abitur oder Fachhochschulreife in den Beruf starte, habe die besseren Zukunftsaussichten, fügte er hinzu. „Sie gehören dazu“, wandte er sich an die Schülerschar, um „in einem kleinen Werbeblock“ darauf hinzuweisen, dass man diese Abschlüsse ab diesem Jahr hier erwerben könne: „Um dann bei uns an der FH der Diakonie ein Studium der Pflege in Verbindung mit kooperierenden Pflegeschulen aufnehmen.“ Für die sehr leidenschaftliche Rede gab es entsprechenden Applaus. Offenbar war der Funke bei den jungen Menschen übergesprungen. Passend zu dem Motto des Jubiläumsgottesdienstes, der zuvor stattgefunden hatte. Die Beteiligen hatten sich für ein Bibelzitat nach Kukas 12.49 entschieden: „Ich bin gekommen, ein Feuer anzuzünden auf Erden“.

Dass genau hier vor 50 Jahren ein ganz besonderes Feuer angezündet wurde, hob auch Superintendent Dieter Tometten hervor. Schulleiterin Martina Schaub freute sich besonders darüber, unter den zahlreichen Gästen auch die Witwe des damaligen Superintendenten Berthold Althoff begrüßen zu können, unter dessen Regie die damalige Pflegevorschule am 1. April 1964 eröffnet wurde.

Das Jahr 1964 spielte auch in einem kleinen Theaterstück eine Rolle, das Schülerinnen und Schüler der Oberstufe Sozialassistenten gemeinsam mit Sigrid Kurth-Kaßner und Friedhelm Henke auf die Beine gestellt hatten.

Zu den Gästen an diesem Vormittag gehörten auch Bürgermeister Christof Sommer, Schulleiter Gerd Flörke vom Elisabeth von der Pfalz-Berufskolleg, Maria Schulte-Kellinghaus, Dezernentin für Jugend, Schule und Soziales vom Kreis Soest sowie Martin Wolf, Vorstandssprecher vom Johannisstift Paderborn. Auch sie fanden herzliche Worte für die Einrichtung und lobten nicht nur das Engagement von Schülern und Lehrern, sondern auch die ganz besondere Atmosphäre an diesem Ort.

Quelle

Der Patriot
30. August 2014
http://www.derpatriot.de/

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